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Ahrntal

Wandertage Ahrntal in Südtirol, vom 1.9. – 4.9.2022

 

Das Ahrntal haben wir in den letzten zwei Jahren etwas kennengelernt und gerade deshalb hat uns diese Bergwelt wieder zu ein paar erlebnisreichen Wandertagen inspiriert. 19 Naturfreunde trafen sich direkt beim Garni Niederbacher in Sand in Taufers. Nach dem Abendessen ließen wir den Tag bei einer ausführlichen Wanderbesprechung gemütlich ausklingen.

Ausgangspunkt der ersten, dreigeteilten Tour war der Parkplatz des Neves Stausees oberhalb von Lappach.

1. Gruppe: Wanderung zur Edelrauthütte

2. Gruppe: Wanderung auf die Napfspitze und zurück nach Lappach

3. Gruppe: Bergtour Hoher Weißzint, 3371 m

Vier Wandersfrauen gingen den ersten Tag etwas gemütlicher an und marschierten vom Parkplatz des Neves-Stausees (1860 m) vorerst über die Staumauer zum Weg Nr. 26. Ein kurzes Stück ging es durch den Wald, danach stetig ansteigend über Weidegebiet zu der 2016 neu errichteten Edelrauthütte auf 2.545 m. Die Gemütlichkeit dieser Hütte lud uns zu einer längeren Pause ein, ehe wir wieder den Rückweg antraten. Da wir genügend Zeit hatten marschierten wir knapp unter dem Parkplatz über einen im Wald verlaufenden Steig entlang des Nevesbaches bis zur Bergstraße und danach direkt nach Lappach, von wo wir mit den Wanderern der 2. Gruppe zurück nach Sand fuhren.

Neun Bergwanderer hatten die Napfspitze mit dem Rückmarsch Richtung Lappach im Visier. Über Schrofen und Blockwerk ging es am Weg Nr. 6 zum Gipfel der Napfspitze auf 2888 m. Der Gipfelanstieg ist leicht ausgesetzt. Belohnt wurden wir mit einer einmalig schönen Aussicht, vor allem auch auf den Zillertaler Hauptkamm. Vom Sattel gingen wir eine Weile über steinige, kurzfristig felsige Steilstufen, danach durch das breite Hochtal zu den Seebergseen. Die weitere Route führte über Grashänge und schließlich erreichten wir auf der eher schlecht beschilderten Wegstrecke eine Schafhütte. Die letzte Etappe, ebenfalls durch Wald und Wiesen brachte uns zu den Zösenhöfen und in der Nähe war dann auch unser Parkplatz. Insgesamt eine schöne, abwechslungsreiche Tour mit einer Länge von 15 km, Gehzeit 7 Std., Anstieg 1123 und Abstieg 1545 Höhenmeter.

Von der Edelrauthütte marschierten sechs „Hochgebirgsgemsen“ über den steil in Serpentinen ansteigenden Hang bis zur oberen Weißzintscharte. Von hier ging es über den langgezogenen Südwestgrat in Richtung Gipfel. Der Grat erforderte eine Blockkletterei im 1. – 2. Schwierigkeitsgrad und noch dazu musste der Weg teilweise aufgrund der fehlenden Markierung gesucht werden. Nach 2,5 Std. stellten wir fest, dass es bis zum Gipfel noch eine Stunde gedauert hätte. Gemeinsam beschlossen wir, die Tour aus Zeitgründen abzubrechen und zurückzukehren. Auf dem Rückweg erblickte Markus einen direkten Abstieg vom Grat auf das Geröllfeld, dadurch konnten wir die schwierigen Stellen auslassen und auch noch Zeit sparen. Nach einer kurzen Rast auf der Edelrauthütte marschierten wir wieder zum Parkplatz beim Stausee. 

 

Am zweiten Wandertag fuhren wir mit dem öffentlichen Bus bis Kasern, den letzten Ort des Tales. Auf einem Steig marschierten wir vorerst in Richtung Heiligen-Geist-Kirche und nahmen anschließend den Weg Nr. 12 durch das Windtal bis zur Lenkjöchlhütte. Die Strecke war vorerst steil ansteigend, danach marschierten wir durch eine langgezogene Hochebene entlang des Windtalbaches und in einem angenehmen, wenn auch recht langen Serpentinensteig erreichten wir schlussendlich die Hütte, ein hochalpines Schutzhaus auf 2.603 m. Knapp hinter der Hütte befindet sich das Lenkjöchl Gipfelkreuz und natürlich durfte das Gipfelfoto nicht fehlen.

Von der Lenkjöchlhütte nahmen wir den Weg Nr. 11, vorerst recht steil über Grashänge und Steinplatten, danach relativ eben durch das blumenreiche Röttal. Hier im Talkessel innerhalb der Rötalm befindet sich das Rötmoos, ein Niedermoor, welches bereits seit der Eiszeit aus einem Gletscher hervorgebracht wurde.  Schließlich erreichten wir die Rötalm. Leider kehrten wir bei dieser urigen Hütte wegen der herannahenden stürmischen Wolkenfront nicht ein. Danach erwartete uns wohl einer der interessantesten Abschnitte dieser Tour. Der Weg führte durch ein ehemaliges Kupferbergwerk mit noch sichtbaren Stollen. Die Wege und Felsen waren braunrot überzogen und man konnte den Bergbau beinahe noch spüren. Grandios war ebenfalls der wildrauschende Rötwasserfall. Der restliche Weg bis Kasern verlief großteils durch den Wald.

Auf unserer Tour waren wir ca. 5 Stunden unterwegs, legten eine Strecke von 16 km zurück und bewältigten sowohl im Auf- als auch im Abstieg knapp über 1000 hm.

Am letzten Tag fuhren wir bis zum Parkplatz des auf der Anhöhe gelegenen Gasthofes Bauhof und wanderten danach ca. 30 Minuten zu dem im Privatbesitz befindlichen Schloss Uttenheim, welches zwar ein wenig versteckt, doch von der Hauptstraße aus noch sichtbar ist. Ausführlich berichtete uns der Schlossherr über das „Schlössl“ und die Kapelle. Danach fuhren wir einige Kilometer bis Gais und gingen dort, direkt von der Hauptstraße ca. 20 Minuten zur Burg Neuhaus, welche als Restaurant und Hotel geführt wird. Im schattigen Gastgarten neben der Kirche stillten wir noch ein wenig den Durst vor der Heimreise. Hinter uns lagen drei eindrucksvolle Wandertage und wenn sich auch die Sonne etwas verhalten zeigte, so hatten wir doch optimales Wanderwetter.

Wir danken euch allen für den guten Zusammenhalt. euer Staunen und dass ihr uns eure Freude über die wunderbaren Touren auch zum Ausdruck gebracht habt. Fein, dass ihr euch in der Gruppe so wohl gefühlt habt. Wir sehen den Wandertagen im Ahrntal im nächsten Jahr schon jetzt mit Freude entgegen.

 

Margit

 

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